Ist Sahra Wagenknecht die neue Björn Höcke?
Erfurt – Sahra Wagenknechts neue Partei BSW will erstmals bei der Europawahl antreten. Das Programm dafür soll Wähler links wie rechts ansprechen. Nun hat sie laut einer Umfrage von Infratest dimap, die heute veröffentlicht wurde, in Thüringen 15 Prozent der Befragten auf ihrer Seite, ein Prozent weniger als die Linke, die mal für den Osten Deutschlands stand.
Die eigentliche Nachricht aber ist: Björn Höcke, vor Gericht anerkannter „Nazi“, AfD-Chef in Thüringen, Landtags-Fraktionschef seiner vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften Partei und Mann mit Umsturz-Plan für Thüringen nach der Wahl im September, verliert laut der Umfrage fünf Prozent, von 34 auf 29 Prozent. Immer noch zuviel. In Sachsen ermittelt INSA nach heutigen Zahlen weiterhin 34 Prozent für die auch dort vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte Partei.
Wofür steht Sahra Wagenknecht?
Was bedeutet der leichte Umschwung in Thüringen? AfD und BSW, Höcke und Wagenknecht haben zusammen 44 Prozent der Wählerstimmen. Legt Wagenknecht in Thüringen weiter zu und erholt sich die AfD vom Demonstrations-Trauma, dann wäre nach der Wahl in Thüringen im September eine Regierungs-Koalition von AfD und BSW möglich.
Weiß jemand, was das bedeutet? Weiß jemand wirklich, wofür Sahra Wagenknecht steht? Schließt ihre Partei eine Koalition mit Rechtsextremen aus? Der einzige, der eine klare Ansage macht, ist der linke Ministerpräsident Thüringens, Bodo Ramelow: „Wir kämpfen gegen Faschismus“, sagt er.
Gewählt wird in Thüringen am 1. September 2024.
Foto konstruiert aus Quellen vom BSW und Thüringer Landtag