Björn Höcke
Meinung

Narzissmus-Vorwurf: Höcke-Burnout in der Thüringer AfD?

Erfurt – Ist Björn Höcke, Chef der AfD in Thüringen und ihrer Fraktion im Landtag des ostdeutschen Bundeslandes, auf dem Weg ins politische Abseits? Die Frage ist schwer zu beantworten. Am 1. Mai ergab eine Wahlumfrage in Thüringen immer noch 30 Prozent für die AfD vor der CDU mit 20 Prozent. Jüngst musste der Politiker, der laut Gerichtsurteil als Faschist bezeichnet werden darf, aber vor Gericht eine Niederlage einstecken, weil er nicht damit durchkam, dass er angeblich nichts davon wisse, dass er öffentlich SA-Parolen von sich gibt. Dagegen geht er nun in Berufung.

Da gibt es aber noch ein anderes Problem, von dem Medien immer öfter berichten und das auch die Justiz nun beschäftigt: Höcke kann in seinem Heimatwahlkreis in Thüringen nicht punkten. Die CDU ist dort unangefochten vorn. Deshalb sucht er andere Claims, die dem Mann mit Ministerpräsident-Ambitionen auf jeden Fall ein Mandat sichern.

Einer ist der Kreis Saalfeld-Rudolstadt. Dort versucht der Thüringer AfD-Chef gerade, eine alternative AfD-Liste für die Kreistagswahl im Kreis Saalfeld-Rudolstadt zu unterstützen. Dafür will er andere AfD-Kandidaten aus der Partei werfen, wie der Spiegel berichtet.

Der AfD-Kreistagskandidat Josef Kluy sagte der BILD-Zeitung zu Höckes Ziel, Parteimitglieder auszuschließen: „Höckes Verhalten passt zu einem Narzissten, hat aber mit demokratischen Gepflogenheiten nichts zu tun.“ Und: „Nicht wir müssen aus der Partei geworfen werden – wenn, dann er.“

Hintergrund sind zwei konkurrierende Listen der AfD für den Kreistag des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt bei der Kommunalwahl am 26. Mai. Es wollen sowohl die Alternative für Deutschland (AfD) als auch die Alternative für den Landkreis Saalfeld-Rudolstadt (AfL) antreten. Letztere Liste unterstützt Höcke.

Foto: Thüringer Landtag

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