IW-Direktor Michael Hüther zur AfD
Politik

„Die AfD ist Gift für unsere Wirtschaft“

Köln – Michael Hüther, Direktor des Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW), kritisiert den wirtschaftlichen Pessimismus und die Verschlossenheit der AfD, sie wirkten wie „Gift für die Soziale Marktwirtschaft“. Es brauche Offenheit und Toleranz, so Hüther, und eine Politik, die wirtschaftlichen Erfolg fördert: „Die AfD ist Gift für unsere Wirtschaft.“

„Eigentlich haben sich Sachsen, Thüringen und Brandenburg im vergangenen Jahrzehnt prächtig entwickelt, besser als der Bundesschnitt“, bilanziert der IW-Direktor. Für die amtierenden Regierungsparteien könnten das gute Nachrichten sein, doch eine aktuelle IW-Befragung zeige: „Die Menschen im Osten nehmen diese positive Entwicklung nicht wahr.“ Jeder fünfte Befragte glaube sogar, in einer abgehängten Region zu leben. Für die Parteien der Mitte ergäbe sich damit, unabhängig vom Wahlergebnis am kommenden Sonntag, eine klare Aufgabe: „Wirtschaftliche Erfolge dürfen nicht kleingeredet werden.“

Unterdessen hätten die Unternehmen die Gefahr durch den erstarkenden Populismus erkannt, so Hüther weiter. IW-Wissenschaftler hätten rund 900 Unternehmen in Ost und West zur AfD befragt. Demnach werde vor allem die europakritische Haltung der Partei als großes Risiko wahrgenommen. „Kein Wunder, denn die Unternehmen sind auf den Binnenmarkt, offene Grenzen und ausländische Fachkräfte angewiesen“, ist Hüther überzeugt: „Und bei einem Dexit, also einem Austritt Deutschlands aus der EU, würden 690 Milliarden Euro Wirtschaftskraft und 2,5 Millionen Jobs verloren gehen.“ 

Bild: IW auf X/Twitter

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