Demos gegen Rechts: Kümmert das die AfD-Wählenden im Osten?
Essen – Nach der Recherche und Veröffentlichung von Geheimplänen rechter Kreise durch Correctiv stehen in Deutschland viele Menschen auf und demonstrieren gegen die AfD. Doch es gibt auch erste Medien, die fragen: Wirkt der Aufstand der Mitte langfristig?
Zurecht, denn bis zu den entscheidenden Wahlen in diesem Jahr ist es lang hin. Erster Test ist der 9. Juni, wenn die Europawahl ansteht. Die AfD positioniert sich dort mit Maximilian Krah, der bisher durch sehr extreme Parolen aufgefallen ist.
Dann folgen drei Landtagswahlen in Ostdeutschland: 1. September in Sachsen und Thüringen, 22. September in Brandenburg. In Sachsen liegt die AfD nach der letzten Umfrage vom 11. Januar mit 34 Prozent vor der CDU mit 32 Prozent. In Thüringen lag die Partei am gleichen Termin mit 36 Prozent vor der Linken mit 20 Prozent und der CDU mit fast 19 Prozent. In Brandenburg bekam sie in der Umfrage am 11. Januar 32 Prozent.
Durchschauen die AfD-Wählenden in Thüringen Björn Höcke
Es stellt sich in allen drei Bundesländern die Frage: Erreicht die aktuelle Debatte, der aktuelle Protest dort die Menschen, die seit Monaten konsequent zur AfD stehen? Oder verstärkt das Aufstehen der Mitte sogar ihre klare Haltung gegenüber den etablierten Parteien, gegen „die da oben“?
In Thüringen stellt sich die Demokratie dem größten AfD-Problem: Björn Höcke, dort Vorsitzender der Partei, die in Thüringen als gesichert rechtsextrem eingestuft ist, und im Landtag Fraktionsvorsitzender seiner Partei. Laut einem Urteil des Verwaltungsgerichts Meiningen im September 2019 darf er als „Faschist“ bezeichnet werden, wie Medien berichten.
Foto (Markus Schulte): Demo „Dortmund bunt statt braun“ am 20. Januar in Dortmund