Dresden – Sollten die Bürger Sachsens am Sonntag ihren Landtag neu wählen, bekäme die CDU nur noch 30 Prozent, wie eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap im Auftrag des MDR zeigt. 2019 waren es 32,1 Prozent. Die AfD würde mit 35 Prozent vorn liegen, sie hätte damit ein Plus von 7,5 Prozent gegenüber 2019. Nicht mehr im Landtag wäre die Linke mit nur vier Prozent. Das neue Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) bekäme acht Prozent und würde in den Sächsischen Landtag einziehen.

Derweil sollen nach einem Bericht des Magazins SPIEGEL CDU-Politiker im Osten offen für eine Zusammenarbeit mit der Linken sein, um die AfD zu verhindern. Bislang hatte die CDU das ausgeschlossen. Mike Mohring, jahrelang Chef der Thüringer CDU und Landtagsfraktion, soll laut dem Magazin gesagt haben: „Die Antwort auf die thüringische Minderheitskonstellation, die nur Stillstand verwaltet, kann nicht sein, sehenden Auges zu versuchen, die nächste von wem auch immer tolerierte Minderheitsregierung anzugehen.“

Auch der frühere Ostbeauftragte der Bundesregierung und sächsische CDU-Bundestagsabgeordnete Marco Wanderwitz forderte kürzlich im Tagesspiegel, den Unvereinbarkeitsbeschluss zu überdenken. Laut SPIEGEL rät Mike Mohring dazu, nicht noch weitere Brandmauern hochzuziehen, sondern auf eine Debatte über die BSW mit Blick auf die Sondersituation Thüringen gänzlich zu verzichten.