Auch ostdeutsche Firmen sehen AfD skeptisch
Köln – Die AfD hat gute Chancen, bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg im September stärkste Partei zu werden. „Entgegen dieser Stimmung erkennen auch ostdeutsche Unternehmen im Erstarken der rechtspopulistischen Partei vor allem Risiken“, wie das Institut der deutschen Wirtschaft Köln als Ergebnis einer Studie jetzt betont. Große Unterschiede bestehen hingegen bei der öffentlichen Positionierung gegen die Partei.
Der Anteil an Unternehmen, die mit dem langfristigen Erstarken der AfD in den verschiedenen abgefragten ökonomischen Aspekten Chancen verbinden, beträgt laut der Studie maximal rund 13 Prozent. Zudem hielten trotz der weitestgehend wirtschaftsliberalen Programmatik der Partei gerade einmal 29 Prozent der ostdeutschen Unternehmen einzelne AfD-Positionen für sinnvoll oder grundsätzlich vertretbar – im Vergleich zu 22 Prozent im Westen.
„In Anbetracht der deutlich besseren Wahl- und Umfrageergebnisse und der kleinteiligeren Unternehmensstruktur in Ostdeutschland waren wir überrascht, dass die Risikobewertung der AfD beinahe so negativ ausfällt wie in Westdeutschland“, ordnet IW-Studienautor Matthias Diermeier die Ergebnisse ein.
Für die Studie haben die Wissenschaftler im März und April dieses Jahres rund 900 Unternehmen im Rahmen des IW-Zukunftspanels befragt, darunter waren Geschäftsführer, Vorstände oder Leiter von Strategieabteilungen in Industrieunternehmen oder Unternehmen aus industrienahen Dienstleistungen. Die Befragung wurde zur Hälfte vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) finanziert.