Neue Jugendstudie sieht keinen „Rechtsruck“
Hamburg – Jugendliche positionieren sich politisch deutlicher, so ein Ergebnis der heute veröffentlichten Shell Jugendstudie 2024. Seit mehr als 20 Jahren misst die Jugendstudie auch die politische Positionierung junger Menschen im alter von 12 bis 25 Jahren. Die Ergebnisse seien recht eindeutig: Auf einer Skala von 1 (links) bis 11 (rechts) stufen sich die Jugendlichen den Ergebnissen nach mit einem Mittelwert von 5.3 ein. Damit sei die Selbstpositionierung insgesamt stabil (2019: 5.1).
Auch in 2024 habe man keine Veränderungen feststellen können, die auf einen „Rechtsruck“ deuten würden. 14 Prozent der jungen Menschen ordneten sich als links, weitere 32 Prozent als eher links ein. Zur Mitte zählten sich laut Studie 26 Prozent. Als eher rechts bezeichnen sich 14 Prozent und als rechts vier Prozent. Nur zehn Prozent – und damit so wenig wie nie seit 2002 – der Jugendlichen können oder wollen sich nicht zuordnen.
Seit 2019 sei auf der einen Seite der Anteil junger Männer, die sich als eher rechts bezeichnen, angestiegen, heißt es weiter. Zusammengenommen ordne sich jetzt jeder Vierte (25 Prozent) von ihnen als eher rechts oder rechts ein, 2019 war es nicht einmal jeder Fünfte. Bei den weiblichen Jugendlichen bezeichnen sich elf Prozent als eher rechts oder rechts, hier sei kein Anstieg zu verzeichnen. Auf der anderen Seite positionierten sich gleichzeitig mehr junge Männer als eher links oder links (2019: 38 Prozent; 2024: 41 Prozent).
Und auch bei den jungen Frauen ist laut Studie eine etwas ausgeprägtere Positionierung im eher linken Spektrum feststellbar: von 44 Prozent im Jahr 2019 auf 51 Prozent im Jahr 2024. Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Jugendlichen seien nichts grundsätzlich Neues. Neu sei hingegen, dass sich ein weitaus größerer Anteil sowohl männlicher als auch weiblicher junger Menschen überhaupt zwischen links und rechts einordnet.