Negative Auswirkung für Wirtschaft durch AfD und BSW in Sachsen und Thüringen
München – Nach den Landtagswahlen am 1. September 2024 in Sachsen und Thüringen warnen Ökonominnen, Ökonomen und Wirtschaftsverbände vor einer Abwanderung von Fachkräften durch Erfolge von AfD und BSW. Sie erwarten negative wirtschaftliche Konsequenzen, wie aus dem heute veröffentlichten ifo-Ökonomenpanel hervorgeht. An der Umfrage nahmen vom 3. bis 10. September 185 Ökonominnen und Ökonomen teil.
So erwarten 67 Prozent der Befragten für Sachsen eine negative wirtschaftliche Entwicklung, für Thüringen seien es sogar 74 Prozent. Lediglich 28 Prozent für Sachsen und 21 Prozent für Thüringen bewerten die Wahlergebnisse als neutral für die Wirtschaftsentwicklung. „Positive Effekte werden nur von einer sehr kleinen Minderheit erwartet“, bilanziert das ifo.
„Diese Ergebnisse unterstreichen, wie stark Wahlausgänge wirtschaftliche Erwartungen beeinflussen“, sagt Niklas Potrafke, Leiter des ifo Zentrums für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie: „Die so einhellige Einschätzung von Wirtschaftsexperten, dass der Zuspruch für radikale Parteien dem Wirtschaftsstandort schwer schaden wird, sollte ein Weckruf für die Bevölkerung sein.“
Eine sehr deutliche Mehrheit mit 84 Prozent befürchtet den Ergebnissen nach, dass die AfD-Wahlergebnisse diese Länder unattraktiver für Fachkräfte machen. Beim BSW sehen die meisten Befragten (62 Prozent) vor allem negative Folgen für die Investitionsentscheidungen von Unternehmen. „Die Auswirkungen des BSW-Wahlerfolgs auf die wirtschaftliche Entwicklung werden als etwas weniger negativ im Vergleich zur AfD eingeschätzt“, sagt ifo-Forscher Aaron Günther.